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DAS MIT DEN WERTEN ...

Aktualisiert: 30. Nov. 2022

Werte und der Wandel 1

Eine Begriffs-Definition: Norm und Wertvorstellungen der Menschheit haben sich im Laufe der historischen Entwicklung zu allen Zeiten verändert. Der Wertewandel kennzeichnet einen Wandel gesellschaftlicher und individueller Normen und Wertvorstellungen. Die Wertvorstellungen sind dann relativ dauerhaft, wenn sie sich zwingend aus Gründen der Selbst- und Existenzerhaltung zu ergeben scheinen.

Mit sich ändernden Denkstilen werden alte Begründungen als unlogisch, als „nur“ religiös begründet oder als nutzlos empfunden, und entsprechende Wertvorstellungen entfallen im Laufe der Zeit bzw. werden neben abweichenden neuen Vorstellungen allenfalls toleriert.

Quelle: Wiki>> auszugsweise

Werte - stabile Größen

Sie zeigen uns und Anderen wie wir die Welt sehen, und geben uns Halt.

Ein Wert ist also auch eine Entscheidungshilfe der sich auf allgemeinen Normen einerseits, oder persönlichen Vorstellungen von einem guten Leben andererseits, bezieht. Werte geben Auskunft darüber wofür wir Ressourcen wie Zeit, Geld und Energie aufwenden um uns selbst, und den Systemen in denen wir geborgen sind gerecht zu werden. Mit Werten legen wir fest, ob wir "weg von" etwas oder jemanden gehen, und worauf wir uns "hin zu" bewegen. Jedes Ziel, das wir anstreben ist Ausdruck von gleich mehreren Werten die uns wichtig sind. Werte sind absolute und stabile Größen die unseren Lebensweg beeinflussen, wir können nicht "keine Werte leben". Insofern bedeutet ein Wertewandel immer eine Veränderung die mit großer Intensität einhergeht. Menschen und ganze Gruppierungen werden plötzlich uninteressant oder ziehen uns umgekehrt magisch an. Bestimmte Verhalten die sehr oft über lange Zeit in Ordnung und gewinnbringend waren, ergeben plötzlich keinen Sinn mehr. So ist es nicht überraschend, dass es mitunter frisch gebackenen Eltern gelingt, ein Jahrzehnte langes intensives Rauchen, plötzlich zu beenden. Die Veränderung der Situation ermöglicht es sogar dauerhaft eine Sucht zu überwinden.

Das Problem mit den Werten

Werte können dann zum Problem werden, wenn sie nicht mehr passen. Das zu erkennen ist nicht immer einfach - weil unsere Werte uns von einer unbewussten Ebene aus leiten. Das bedeutet wir müssen uns erst Mal unserer Werte bewusst werden. Werte können weder erdacht noch konstruiert werden.

Sie sind auf der Gefühlsebene zu Hause und wir haben ein "Gefühl von..."

Nach dem "Gefühl von..." kommen Hauptwörter die nichts Materielles beschreiben: Sicherheit, Wertschätzung, Weite, Wachstum, Erfüllung,....

Das Problem "unbewusst" ist gut und leicht zu lösen, im Coaching sprechen wir von einer Wertehierarchie, die nach der gemeinsamen Bearbeitung enorme Potentiale freisetzen kann.

Das eigentliche Problem von Organisationen mit größeren units und mehreren Systemmitgliedern ist: Jede Person versteht unter ein und dem selben Begriff etwas anderes. Ein Verhalten das für einen Menschen Sicherheit bedeutet, kann für einen anderes Systemmitglied als erniedrigend wahrgenommen werden. Es nützt also so gut wie nichts, wenn man in einem Leitbild ausgezeichnete Begriffe definiert und diese nicht weiter definiert:

"Durch welches Verhalten wird

dieser Wert zum Ausdruck gebracht?"


Wie werden Werte gelebt?

Werte sind hörbar, sichtbar und spürbar. Sie finden ihren Ausdruck über Einstellungen und Überzeugungen, die einen Großteil unserer Kommunikation ausmachen. Sie werden über jedes Verhalten der Umgebung mitgeteilt bzw. vermittelt. Das stellt auch die einzige Möglichkeit dar Werte weiter zu geben.

Kinder lernen durch Nachahmung von Ihren Eltern die Familienwerte. Dependente MitarbeiterInnen bekommen durch Chefs, KollegInnen oder MentorInnen die spezifischen Unternehmenswerte vermittelt.

Filme, und vor allem TV-Serien setzen auf die zur Schaustellung von Werten die sich oftmals in jeder Folge ändern.

Werte sind immer authentisch.

Wenn wir den Eindruck haben, dass wir nicht authentisch sein können oder dürfen, passen die persönlichen Werte und die des Unternehmens/Unternehmensbereiche nicht zusammen.


Wertschätzung - WS

Aus einer fachlichen Begleitung einer Master Thesis für die UNI Krems, die sich dem Thema "Unternehmens Leitbilder" widmete, ging hervor, dass in keinem der untersuchten Leitbilder der Begriff/Wert WS fehlte. Öfters wurde diese sogar als "unabdingbare Säule für die Unternehmenskultur" beschrieben.

Das verwundert nicht, weil WS direkt mit unserer Würde als Mensch zu tun hat und dem systemischen Leitprinzip der Zugehörigkeit zugeordnet wird. Zugehörigkeit ist das was jeder Mensch kennt, was wir alle schon gefühlt haben

als wir neun Monate lang intensiv dieses Gefühl der Nähe und Verbundenheit zu unserer Mutter erlebt haben. Ab der Geburt ist dann alles anders und Wertschätzung/Zugehörigkeit wird neu gelernt und immer wieder neu gefühlt wird. Wann immer jemand neu in ein System kommt, wird dies neu erlebt und gelernt.

Wertschätzung und die Verletzungen

Leistung muss anerkannt werden, Wertschätzung muss von der Leistung entkoppelt werden. Ein einfacher Satz eine passende Feststellung und praktischer jeder Seminar- bzw. Lehrgangsteilnehmer stimmt diesem Merksatz zu den systemischen Leitprinzipien zu.

Die Verletzungen sind aber allgegenwärtig. Nicht selten kommt es vor, das Wertschätzung versucht wird mit Geld zu vermitteln, obwohl klar ist, dass Geld eine Form der Leistungsanerkennung darstellt. Der Effekt ist eine Verschlim-merung der Verletzung. Es gibt auch umgekehrt MitarbeiterInnen, die bei Lohnverhandlungen die Idee von Wertschätzung mit ins Gespräch nehmen, und hinterher enttäuscht sind, dass sie diese nicht erkennen (obwohl sie mehr Geld bekommen). Fehlende Wertschätzung kann nicht durch eine Erhöhung der Leistungsvergütung kompensiert werden.

Das ist auch eine der Gründe für den aktuellen Prozess: #thegreatresignation , neue Generationen von Arbeitskräften spielen bei diesem misslichen Umgang mit den Werten, die zwar definiert aber nicht gelebt, bzw. ständig verletzt werden nicht mehr. Sie suchen sich Arbeitsplätze wo dies ehr umgesetzt wird, wo sie mitgestalten dürfen, oder gründen selbst #startup ...


Wer erkennt was, wie und wann?

Darauf zu warten, dass Vorgesetzte oder KollegInnen erkennen, wann, wie und welcher Wert gelebt und/oder verletzt wird, bedeutet Geduld und Leidensfähigkeit zu leben. Das Warten wird Spuren hinterlassen und Potentiale werden verloren gehen, die ansonsten ausgelebt werden könnten. Wenn Menschen bei diesem Thema Veränderung wollen, müssen sie selbst aktiv werden - wertschätzend aktiv werden. Und als Erstes ist heraus zu finden, ob eine fehlende Wertschätzung Thema der Organisation, oder eines Teilbereiches, oder ein Persönliches ist. Auf der jeweiligen Ebene befindet sich der größte Veränderungshebel.

Wie weiter?

Wir dürfen in dieser Phase der gesellschaftlichen Entwicklung alle einen Beitrag leisten:

> Machen wir uns unsere Werte bewusst und kommunizieren wir diese!

> Fördern wie die Umsetzung der Werte in dem wir mit gutem Beispiel voran gehen. > Sagen, zeigen wir den Menschen um uns herum woran wir unsere Werte festmachen, was wir brauchen.

> Lernen wir die Werte andere Menschen kennen, und zu akzeptieren.

> Stellen wir uns den persönlichen Entwicklungsprozessen, und lernen wir zu reflektieren bzw. das Verhalten zu adaptieren.

> Lernen wir zu erkennen in welchem Stadium der systemischen Reifeentwicklung wir uns befinden!

> Laufen wir nicht Blendern und Manipulierern hinterher - leben wir eigene Überzeugungen und starke Werte.



Werte und der Wandel 2 Sollen Werte gewandelt werden - muss jeder aktiv mit anpacken. Schweigen ist hier nicht Gold.

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